Suchen nach OPC-Servern auf Remote-Computer nicht möglich

Symptom

Wenn die OPC-Client-Applikation den OPC-Server nicht findet, wird dem Benutzer eine Fehlermeldung angezeigt mit dem Hinweis, dass die OPC-Client-Applikation die Klassen-ID (CLSID) des OPC-Servers nicht abrufen kann. Je nach verwendetem Softwareprodukt, kann dieser Fehler verschiedene Anzeigeformate haben:

  • CLSID wurde in der Registrierung nicht gefunden.
  • CLSID des OPC-Servers wurde in der Registrierung nicht gefunden.
  • OPC-Server können auf dem Remote-Computer nicht gesucht werden.
  • Es konnte keine Verbindung mit der Datenquelle hergestellt werden; COM-Fehler.
  • Fehler bei der Initialisierung des Serverobjekts. Ungültige Klassenzeichenfolge.
  • Fehler beim Abrufen einer gültigen CLSID für den Server [OPC-Servername].
  • DCOM-Fehler für CLSID 13486D44-4821-11D2-A494-3CB306C100000.
  • Es wurde kein OpcEnum-Server gefunden; CLSID gibt 800706BA zurück.

 

Ursache

Dieser Fehler wird in der OPC-Client-Applikation angezeigt, wenn sie den OPC-Server nicht finden kann. Die zwei häufigsten Ursachen sind folgende:

  • Der OPC-Server wurde in der Windows-Registrierung nicht gefunden.
  • Die Verbindung zu OPCENUM.EXE ist fehlgeschlagen.

Die Unfähigkeit, eine erste Verbindung mit einem OPC-Server herzustellen, ist sowohl der erste wie auch der häufigste Fehler bei der Verwendung von OPC. Wenn eine OPC-Client-Applikation versucht, eine Verbindung mit einem OPC-Server herzustellen, muss die OPC-Client-Applikation in der Lage sein, die richtige Applikation (OPC-Server) zu identifizieren, mit der sie sich verbinden soll. Jeder OPC-Server wird durch eine Klassen-ID (CLSID) gekennzeichnet.

Die meisten OPC-Client-Applikationen versuchen, eine Liste verfügbarer OPC-Server auf dem Zielcomputer anzuzeigen. Dieser Prozess nennt sich "Browsing". Er ermöglicht der OPC-Client-Applikation, die auf dem Remote-Computer installierten OPC-Server zu erkennen.

Wenn der OPC-Client einen Suchvorgang ausführt, stellt er eine Verbindung zu einer Kopie von OpcEnum auf dem Remote-Computer her und ruft eine Liste der verfügbaren OPC-Server ab. Diese Liste enthält die Programm-ID oder kurz ProgID (benutzerfreundlicher Name) und die CLSID (numerische ID) jedes OPC-Servers.

OpcEnum wird zum Suchen nach OPC-Servern auf dem gleichen Computer wie OpcEnum verwendet.

Zu diesem Zeitpunkt stellt der OPC-Client nicht tatsächlich eine Verbindung zu den eigentlichen OPC-Servern her. Der Abruf der Liste ist demzufolge unabhängig vom Status der einzelnen OPC-Server und deren Betriebsbereitschaft.

Wenn die OPC-Client-Applikation aus egal welchem Grund die CLSID nicht finden kann, kann sie keine Verbindung zum OPC-Server herstellen und gibt eine der Meldungen aus, die zuvor im Abschnitt Symptome beschrieben wurden.

 

Reparaturverfahren bei Problemen mit der Benutzerauthentifizierung

Es kann vorkommen, dass Sie auf dem Remote-Computer nicht authentifiziert sind. Wenn Windows Ihr Benutzerkonto nicht erkennt, wird Ihnen der Zugriff umgehend verweigert, ohne dass versucht wird, eine Verbindung zum OPC-Server herzustellen. Eine solche Situation kann unter verschiedenen Umständen auftreten.

  • Das Benutzerkonto ist auf dem Remote-Computer nicht vorhanden.
    • Wenn Sie versuchen, von einer Windows-Domäne auf eine andere zuzugreifen, müssen Sie entweder eine Domänenvertrauensstellung herstellen oder Ihr Benutzerkonto beiden Windows-Domänen hinzufügen.
    • Wenn Sie eine Arbeitsgruppe verwenden, müssen Sie das Benutzerkonto auf dem Remote-Computer hinzufügen. Stellen Sie sicher, dass Sie dieselbe Schreibweise für den Benutzernamen verwenden. Vergewissern Sie sich ausserdem, dass Schreibweise und Gross-/Kleinschreibung beim Passwort übereinstimmen. Stellen Sie zuletzt sicher, dass beide Benutzerkonten ein Passwort haben. Für die Remote-Authentifizierung benötigen Sie einen Benutzernamen und ein Passwort. Wenn das Benutzerkonto kein Passwort hat, schlägt die Authentifizierung fehl. Bei Verwendung einer einzelnen Windows-Domäne besteht dieses Problem nicht.
  • Einfache Dateifreigaben sind eingeschaltet.
    Bei einfachen Dateifreigaben werden der Benutzername und das Passwort aus Anfragen entfernt, die von Remote-Computern eingehen. Daher ist es für die Benutzer nicht möglich, sich ordnungsgemäss zu authentifizieren.
    So schalten Sie einfache Dateifreigaben aus:
  1. Geben Sie in das Suchfeld von Windows, das in der Taskleiste angezeigt wird, Lokale Sicherheitsrichtlinie ein.
  1. Drücken Sie die Taste EINGABE.
    Hinweis: Sie können dieses Fenster auch öffnen, indem Sie das Dialogfeld Ausführen aufrufen, dort secpol.msc eingeben und dann OK klicken.
  • Das Fenster Lokale Sicherheitsrichtlinie
  1. Erweitern Sie unter Sicherheitseinstellungen die Option Lokale Richtlinien und wählen Sie dann den Ordner Sicherheitsoptionen.
  1. Suchen Sie nach Netzwerkzugriff: Modell für gemeinsame Nutzung und Sicherheitsmodell für lokale Konten und stellen Sie hier Klassisch – lokale Benutzer authentifizieren sich als sie selbst ein.

 

Reparaturverfahren bei fehlender Installation von OpcEnum

Die OPC Foundation ist für die Erstellung und Verwaltung von OpcEnum verantwortlich. OpcEnum wird normalerweise zusammen mit dem OPC-Client oder OPC-Server installiert. Dies ist jedoch nicht immer der Fall: Es ist möglich, dass auf einem Computer keine lokale Kopie von OpcEnum installiert ist.

OpcEnum kann nur auf dem Computer nach OPC-Servern suchen, auf dem es ausgeführt wird. Daher ist keine Suche auf Remote-Computern mittels OpcEnum möglich. Selbst wenn auf Ihrem Computer eine Kopie von OpcEnum vorhanden ist, können Sie den Remote-Computer nicht durchsuchen.

Ermitteln Sie im Windows Explorer, ob OpcEnum auf dem zu durchsuchenden Computer installiert ist. Der Dateiname lautet OpcEnum.exe. Wenn OpcEnum nicht installiert ist, müssen Sie es installieren. OpcEnum ist als kostenlose Applikation bei der OPC Foundation (www.opcfoundation.org) erhältlich.

 

Reparaturverfahren bei Deaktivierung von OpcEnum

Auch wenn OpcEnum auf dem Remote-Computer installiert ist, muss es starten können, ansonsten schlägt die Kommunikation fehl. Wenn der Starttyp für OpcEnum auf Deaktiviert gesetzt ist, kann Windows OpcEnum nicht starten. Sie müssen OpcEnum aktivieren.

Gehen Sie wie folgt vor, um den Starttyp für OpcEnum zu prüfen:

  1. Klicken Sie in Windows Start und wählen Sie Systemsteuerung.
  1. Wählen Sie im Fenster Systemsteuerung die Option Verwaltung und doppelklicken Sie Computerverwaltung.
  • Das Fenster Computerverwaltung für den lokalen Computer wird angezeigt. Als Stamm der Konsolenstruktur wird Computerverwaltung (lokal) angezeigt.
  1. Erweitern Sie in der Konsolenstruktur Dienste und Anwendungen und klicken Sie den Container Dienste.
  1. Suchen Sie im rechten Fensterbereich nach OpcEnum.
  • Wenn OpcEnum nicht aufgeführt wird, ist es nicht installiert. Lesen Sie in diesem Fall den Abschnitt Reparaturverfahren bei fehlender Installation von OpcEnum oben.
  • Wenn der Starttyp von OpcEnum auf Manuell oder Automatisch gesetzt ist, lesen Sie den Abschnitt Reparaturverfahren bei Zugriff mit anonymer Anmeldung nicht möglich unten.
  • Wenn der Starttyp auf Deaktiviert steht, ist OpcEnum tatsächlich deaktiviert, und Sie müssen es aktivieren.
  1. Gehen Sie zur Aktivierung von OpcEnum wie folgt vor:
    a. Rechtsklicken Sie OpcEnum und wählen Sie Eigenschaften.
    b. Wählen Sie in der Dropdown-Liste Starttyp die Option Manuell.
    Es wird empfohlen, Manuell auszuwählen, selbst wenn die Einstellung Automatisch verfügbar ist, damit OpcEnum nur bei Bedarf ausgeführt wird.

Versuchen Sie nun, da der Starttyp für OpcEnum ordnungsgemäss eingestellt ist, erneut, den Remote-Computer zu durchsuchen. Schlägt dies weiterhin fehl, lesen Sie das nächste Verfahren.

 

Reparaturverfahren bei keinem Zugriff mit anonymer Anmeldung

Für den ordnungsgemässen Betrieb von OpcEnum ist normalerweise einen Zugriff mit anonymer Anmeldung am OPC-Server erforderlich. Wenn Sie diesen Zugriff nicht bereitstellen, kann niemand eine Verbindung zu OpcEnum herstellen und den Computer durchsuchen. Dieser Zugriff kann beim Setup jedoch übersehen werden. In diesem Fall müssen Sie den Zugriffssteuerungseintrag für die anonyme Anmeldung (ACE) wie folgt hinzufügen:

  1. Geben Sie in das Suchfeld von Windows DCOMCNFG ein.
  • Das DCOM-Konfigurationsverfahren wird gestartet.
  1. Erweitern Sie im Fenster Komponentendienste unter Konsolenstamm erst den Ordner Komponentendienste und dann den Ordner Computer.
  • Der Ordner Computer enthält den Eintrag "Arbeitsplatz".
  1. Rechtsklicken Sie Arbeitsplatz und wählen Sie Eigenschaften.
  1. Wählen Sie im Dialogfeld Eigenschaften von Arbeitsplatz das Register COM-Sicherheit.
  1. Klicken Sie im Abschnitt Zugriffsberechtigungen die Option Limits bearbeiten.
  1. Fügen Sie Anonyme Anmeldung hinzu und aktivieren Sie Lokaler Zugriff und Remotezugriff.
  1. Klicken Sie OK.