BACnet-Alarme

Es stehen zwei BACnet-Alarmverfahren zur Verfügung (Algorithmusänderungsbericht).

Systeminterner Alarm

Das Konzept der systeminternen Alarme ist relativ einfach. Das Objekt wird als alarmierbar definiert und vom Benutzer mit einigen grundlegenden Alarmkriterien konfiguriert. Die Tabelle im Folgenden zeigt, welche BACnet-Objekte intrinsische Alarmierung unterstützen.

Vom BACnet-Objekteditor unterstützte BACnet-Objekte

Objekt

Intern
Alarm

 

Objekt

Systeminterner Alarm

Akkumulator

Ja

 

Ganzzahlenwert

Ja

Alarmanmeldung

Ja

 

Large Analog

Ja

Analogeingabe

Ja

 

Gefahrenmelder

Ja

Analogausgabe

Ja

 

Sicherheitsbereich

Ja

Analogwert

Ja

 

Laststeuerung

Ja

Binäreingang

Ja

 

Loop

Ja

Binärausgabe

Ja

 

Mehrstufige Eingabe

Ja

Binär Beleuchtung

Ja

 

Mehrstufige Ausgabe

Ja

Binärwert

Ja

 

Mehrstufiger Wert

Ja

Bitfolgewert

Ja

 

Netzwerksicherheit

Nein

Kalender

Nein

 

Meldungsklasse

Nein

Character String

Ja

 

Alarmierungsweiterleitung

Nein

Befehl

Nein

 

Oktettstring-Wert

Nein

Date Pattern Value

Nein

 

Positive Integer

Ja

Date Time Pattern

Nein

 

Programm

Nein

Datumswert

Nein

 

Pulskonverter

Ja

Gerät

Nein

 

Zeitplan

Nein

Ereignisregistrierung

Nein

 

Strukturierte Ansicht

Nein

Alarmaufzeichnung

Ja

 

Zeitwert

Nein

Datei

Nein

 

TrendLog

Ja

Globale Gruppe

Ja

 

TrendLog Multiple

Ja

Gruppe

Nein

 

 

Ereignisanmeldung (Algorithmusänderungsbericht)

Als erweitertes Alarmmerkmal ist die Ereignisregistrierung weit flexibler und leistungsfähiger als der systeminterne Alarm. Das Verfahren verwendet ein (getrennt vom überwachten BACnet-Objekt gespeichertes) Ereignisregistrierungsobjekt, das mit einem Objekt der Meldungskasse kombiniert werden kann, um mehrere Meldungen an mehrere Standorte (Geräte) zu liefern.

Es können ein oder mehrere Ereignisregistrierungsobjekte mit einem BACnet-Objekt verbunden sein. Ein Ereignisregistrierungsobjekt kann jedoch immer nur mit einem BACnet-Objekt verbunden sein.

Der Algorithmusänderungsbericht setzt ein Ereignisregistrierungsobjekt ein, das ein anderes Quellobjekt referenziert, um Alarm- oder Ereignismeldungen zu erzeugen. Eine Eigenschaft des referenzierten Objekts wird auf einen Standardalgorithmus (Alarmtyp) angewandt, um festzustellen, ob ein Änderungsbericht erforderlich ist. Änderungsvorkommnisse werden dann auf der Basis eines Meldungsklassenobjekts an Ziele weitergeleitet. So können z.B. Werteänderungen bei einem referenzierten Objekt Ereignismeldungen auslösen, die an mehrere Managementstationen gesendet werden.

Die folgenden Ereignisalgorithmustypen sind im BACnet-Standard festgelegt:

BACnet-Ereignisalgorithmustyp

Alarmtyp

Parameter

Beschreibung

CHANGE_OF_BITSTRING

  • Zeitverzögerung
  • Bitmaske
  • Bitfolgewerte

Tritt auf, wenn der Wert einer referenzierten Eigenschaft einem der Werte in List_Of_Bitstring_Values entspricht. Dieser Alarmtyp erzeugt einen To-Offnormal-Übergang und wird zurückgesetzt, wenn der Wert der referenzierten Eigenschaft einem der Werte in List_Of_Bitstring_Values nicht mehr entspricht.

CHANGE_OF_STATE

  • Zeitverzögerung
  • Eigenschaftszustandtyp
  • Werte

Tritt auf, wenn der Wert der referenzierten Eigenschaft einem der Werte in List_Of_Value gleicht und der Wert für die mit Time_Delay in Sekunden festgelegte Dauer unverändert bleibt. Der Alarmtyp kann nur auf Eigenschaften mit diskretem oder spezifiziertem Wert, einschliesslich Bool-Wert, angewandt werden. Der Alarmtyp erzeugt einen To-Offnormal-Übergang.

CHANGE_OF_VALUE

  • Zeitverzögerung
  • Eigenschaftsinkrement
  • Bitfolgewerte

Tritt ein, wenn sich der absolute Wert der referenzierten Eigenschaft sich um einen Betrag grösser oder gleich dem Wert von Referenced_Property_Increment ändert und dieser Zustand für die Dauer von Time_Delay in Sekunden erhalten bleibt. Der Alarmtyp erzeugt einen TO-Normal-Übergang.

COMMAND_FAILURE

  • Zeitverzögerung
  • Feedback-Eigenschaftenreferenz

Tritt auf, wenn die Werte der referenzierten Eigenschaft länger als die im Time_Delay-Parameter festgelegte Dauer ungleich dem Wert von Feedback_Property_Reference sind. Der Algorithmus kann benutzt werden, um zu überprüfen, ob nach dem Schreiben an eine Eigenschaft eine Prozessänderung aufgetreten ist. Der Alarmtyp bezieht sich nur auf Eigenschaften mit diskretem Wert. Der Alarmtyp erzeugt einen To-Offnormal-Übergang.

FLOATING_LIMIT

  • Zeitverzögerung
  • Untere Diff-Grenze
  • Obere Diff-Grenze
  • Totzone
  • Sollwertreferenz

Tritt auf, wenn die referenzierte Eigenschaft einen Wertebereich verlässt, der durch den aktuellen Wert von Set_Reference, High_Diff_Limit, Low_Diff_Limit und Totzone festgelegt ist. Der Alarmtyp erzeugt einen To-Normal-Übergang.

OUT_OF_RANGE

  • Zeitverzögerung
  • Unterer Grenzwert
  • Oberer Grenzwert
  • Totzone

Tritt auf, wenn die referenzierte Eigenschaft einen durch die Parameter High_Limit und Low_Limit definierten Wertebereich verlässt und für die Dauer von Time_Delay in Sekunden ausserhalb dieses Wertebereichs bleibt. Wenn die Wertänderung über High_Limit oder unter Low_Limit geht, generiert das Objekt einen To-Offnormal-Übergang.

BUFFER_READY

  • Meldungsschwelle

Tritt auf, wenn seit dem letzten Beginn des Vorgangs oder der vorhergehenden Meldung (die zuletzt eintretende Bedingung zählt) eine durch Notification_Threshold festgelegte Anzahl Sätze protokolliert wurde. Der Alarmtyp erzeugt einen To-Normal-Übergang.

UNSIGNED_RANGE

  • Zeitverzögerung
  • Unterer Grenzwert
  • Oberer Grenzwert

Tritt auf, wenn die referenzierte Eigenschaft einen durch die Parameter Low_Limit und High_Limit definierten Wertebereich verlässt und für die Dauer von Time_Delay in Sekunden ausserhalb dieses Wertebereichs bleibt. Der Alarmtyp erzeugt einen To-Normal-Übergang.

CHANGE_OF_LIFE_SAFETY

  • Zeitverzögerung
  • Betriebseigenschaften-Referenz
  • Alarmwerte Personensicherheit
  • Alarmwerte

Tritt auf, wenn der Wert der referenzierten Eigenschaft einem der Werte in List_Of_Life_Safety_Alarm_Values gleicht und für die Dauer von Time_Delay in Sekunden in dem Wertesatz der Liste bleibt. Der Alarmtyp erzeugt einen To-Offnormal-Übergang.

DOUBLE_OUT_OF_RANGE

  • Aktueller Zustand
  • Überwachter Wert
  • Zustandsflagge
  • Unterer Grenzwert
  • Oberer Grenzwert
  • Totzone
  • Grenzwertüberwachung aktiv
  • Zeitverzögerung
  • Zeitverzögerung normal

Stellt fest, ob der überwachte Wert einen Bereich mit einer festgelegten Ober- bzw. Untergrenze überschreitet. Jede dieser Grenzen kann aktiviert oder deaktiviert sein. Wenn deaktiviert hat der normale Bereich keinen oberen oder unteren Grenzwert. Um den Jitter des resultierenden Alarmzustands zu verringern, gilt eine Totzone, während der Wert zum Normalbereich zurückkehrt.

CHANGE_OF_CHARACTERSTRING

  • Aktueller Zustand
  • Überwachter Wert
  • Zustandsflagge
  • Alarmwerte
  • Zeitverzögerung
  • Zeitverzögerung normal

Stellt fest, ob der überwachte Wert mit einer Zeichenfolge übereinstimmt, die als Alarmwert aufgeführt ist. Alarmwerte haben den Typ BACnetOptionalCharacterString und können auch NULL oder eine leere Zeichenfolge sein. Eine Übereinstimmung des überwachten Werts mit einem Alarmwert ist wie folgt definiert:
(a) Wenn die Alarmwertzeichenfolge NULL ist, gibt es keine Übereinstimmung.
(b) Wenn die Alarmwertzeichenfolge leer ist (Länge null), gilt nur als Übereinstimmung, wenn der überwachte Wert ebenfalls eine leere Zeichenfolge ist.
(c) Wenn die Alarmwertzeichenfolge nicht leer ist, gibt es eine Übereinstimmung, wenn sie an einer beliebigen Position innerhalb der überwachten Wertzeichenfolge steht. Die Gross- und Kleinschreibung ist entscheidend, sodass eine Übereinstimmung Zeichen für Zeichen gegeben sein muss.

Weitere Informationen zu BACnet-Algorithmusänderungsberichten finden Sie in Abschnitt 13.3 des ANSI/ASHRAE-Standards 135-2008 (oder aktueller) und in der Dokumentation des Herstellers des BACnet-Geräts (Gerät), das die Algorithmusänderungsberichte liefert.

Alarme zu anderen Objekten kopieren

Mit Alle Alarme kopieren können Sie die systeminternen Alarme und die damit verbundenen Ereignisregistrierungsobjekte eines ausgewählten Objekts zu einem oder mehreren Zielobjekten kopieren. Dieser Vorgang erstellt neue Ereignisregistrierungsobjekte für jedes Zielobjekt und überschreibt die systeminternen Alarmeigenschaften des Zielobjekts mit den systeminternen Alarmeigenschaften des ausgewählten Objekts.

Sie können einen Kopiervorgang beginnen und dann mit beliebigen anderen Merkmalen der Managementstation arbeiten, da das Alle-kopieren-Merkmal im Hintergrund läuft. Das schliesst auch einen zweiten Alarm-Kopiervorgang mit ein.