DCOM-Fehler 0x800706BA
Symptom
Der DCOM-Fehler 0x800706BA
wird in der OPC-Client-Applikation angezeigt, wenn der OPC-Client erfasst, dass seine Verbindung zum OPC-Server aktiv ist, sie es jedoch tatsächlich nicht ist.
Wenn dieser Fehler auftritt, stellen Benutzer eines oder mehrere der folgenden Symptome fest:
- Die OPC-Client-Applikation kann keine OPC-Gruppe erstellen.
- Die OPC-Client-Applikation kann keine Datenaktualisierungen anzeigen. Die Datenwerte bleiben somit unverändert.
- Der OPC-Server wird auf dem OPC-Servercomputer als in Betrieb angezeigt, aber die OPC-Client-Applikation kann keine Verbindung zum OPC-Server herstellen.
Ursache
Dieser Fehler kann in verschiedenen Situationen auftreten:
- Die OPC-Client-Applikation hat den OPC-Server erfolgreich gestartet, aber aufgrund fehlender Berechtigungen (DCOM oder anderer) kann der OPC-Client nicht auf Daten des OPC-Servers zugreifen. In diesem Fall wird der OPC-Server tatsächlich ausgeführt, aber der OPC-Client kann nicht auf ihn zugreifen.
- Der OPC-Server lief ursprünglich, aber der Zugriff wurde beendet. Der Server wurde beispielsweise heruntergefahren.
- Der OPC-Client versucht, eine Gruppe zu erstellen, aber die Firewall am OPC-Client ist eingeschaltet.
Beim DCOM-Fehler 0x800706BA ist der OPC-Server plötzlich nicht mehr für den OPC-Client verfügbar (oder er wurde einfach von der OPC-Client-Applikation getrennt). Dies kann aufgrund einer der folgenden Bedingungen geschehen:
- Der OPC-Server wurde heruntergefahren, ohne dass eine Information darüber an die OPC-Client-Applikation gesendet wurde. Das Herunterfahren kann dadurch ausgelöst worden sein, dass ein Benutzer den Windows-Prozess für den OPC-Server (im Task Manager) beendet hat oder dass der OPC-Server abgestürzt ist.
- Der OPC-Server wird physikalisch von der OPC-Client-Applikation getrennt. Dies tritt auf, wenn jemand ein Netzwerkkabel trennt oder wenn ein Netzwerkgerät (wie ein Hub, Switch, Router usw.) ausfällt.
- Aufgrund einer Änderung in ihrer eigenen Windows-Konfiguration ist die OPC-Client-Applikation plötzlich nicht mehr in der Lage, Callbacks vom OPC-Server zu erhalten. Beispiele hierfür sind das Einschalten der Windows-Firewall, das Aktivieren der Einfachen Dateifreigabe oder das Ändern der Sicherheitslimits in den DCOM-Zugriffsberechtigungen.
Reparaturverfahren
Im Fall des DCOM-Fehlers 0x800706BA müssen Sie zunächst prüfen, ob der OPC-Server noch läuft. Wenn der OPC-Server heruntergefahren ist, sollten Sie die Protokolle des Trace Viewers analysieren, um die Ursache des unerwarteten Herunterfahrens zu finden.
Verbinden Sie dann den OPC-Client mit dem Server, um den OPC-Server automatisch neu zu starten. Nachdem die Verbindung zum OPC-Server hergestellt wurde, vergewissern Sie sich, dass die OPC-Client-Applikation Daten im synchronen Modus abrufen kann. Insbesondere sollten Sie versuchen, einen synchronen Cache-Lesevorgang oder einen synchronen Geräte-Lesevorgang auszugeben. Da jede OPC-Client-Applikation diese Vorgänge auf andere Weise ausführt, erfragen Sie bitte beim Hersteller Ihrer OPC-Client-Applikation, wie Sie diese Lesevorgänge durchführen.
- Wenn der synchrone Lesevorgang fehlschlägt, müssen Sie die DCOM-Berechtigungen auf dem OPC-Server ändern, wie nachfolgend unter Richtige Zugriffsberechtigungen am OPC-Server hinzufügen beschrieben.
- Wenn der synchrone Lesevorgang erfolgreich Ergebnisse zurückgibt, aber weiterhin der DCOM-Fehler 0x800706BA ausgegeben wird, müssen Sie die Windows-Firewall deaktivieren, wie im Verfahren Windows-Firewall ausschalten beschrieben.
Korrekte Zugriffsberechtigungen auf dem OPC-Server hinzufügen
Windows nutzt das Register COM-Sicherheit, um die systemweite Zugriffskontrollliste (Access Control List, ACL) für alle Objekte festzulegen.
Um die korrekten Berechtigungen hinzuzufügen, gehen Sie wie folgt vor:
- Geben Sie in das Suchfeld von Windows DCOMCNFG ein.
- Drücken Sie die Taste EINGABE.
- Der DCOM-Konfigurationsprozess wird gestartet.
- Erweitern Sie im Fenster Komponentendienste unter Konsolenstamm erst den Ordner Komponentendienste und dann den Ordner Computer.
- Der Ordner Computer enthält den Eintrag "Arbeitsplatz".
- Rechtsklicken Sie Arbeitsplatz und wählen Sie Eigenschaften.
- Wählen Sie im Dialogfeld Eigenschaften von Arbeitsplatz das Register COM-Sicherheit.
- Klicken Sie im Abschnitt Zugriffsberechtigungen die Option Standard bearbeiten.
- Fügen Sie Jeder hinzu und aktivieren Sie die Optionen Lokaler Zugriff und Remotezugriff.
- Klicken Sie im Abschnitt Zugriffsberechtigungen die Option Limits bearbeiten.
- Fügen Sie der Liste der Gruppen- oder Benutzernamen die Einträge ANONYM und Jeder hinzu. Aktivieren Sie dann die Optionen Lokaler Zugriff und Remotezugriff.
- Klicken Sie im Abschnitt Berechtigungen für Start und Aktivierung die Option Standard bearbeiten.
- Fügen Sie Jeder der Liste von Gruppen- oder Benutzernamen hinzu. Aktivieren Sie dann die Optionen Lokaler Start und Remotestart sowie Lokale Aktivierung und Remoteaktivierung.
- Klicken Sie im Abschnitt Berechtigungen für Start und Aktivierung die Option Grenzen bearbeiten.
- Fügen Sie Jeder der Liste von Gruppen- oder Benutzernamen hinzu. Aktivieren Sie dann die die Optionen Lokaler Start und Remotestart sowie Lokale Aktivierung und Remoteaktivierung.
- Klicken Sie OK.
Windows-Firewall abschalten
Wenn sich der OPC-Clientcomputer hinter einer Firewall (Hardware oder Software) befindet, kann der Empfang von Callbacks am Ziel fehlschlagen. Der OPC-Client kann zwar ausgehende OPC-Aufrufe tätigen, Callbacks vom OPC-Server werden jedoch durch die Firewall blockiert. Um diesen Fehler zu beheben, müssen Sie die Firewall ausschalten.

Wenn sich der Computer in einem sicheren Netzwerk befindet, besteht nur eine sehr geringe potenzielle Gefahr, vorausgesetzt die Firewall wird nur für kurze Zeit abgeschaltet. Vergewissern Sie sich bei Ihrem Netzwerkadministrator, dass ein vorübergehendes Ausschalten der Firewall sicher ist.
Um die Windows-Firewall abzuschalten, gehen Sie wie folgt vor:
- Geben Sie in das Suchfeld von Windows, das in der Taskleiste angezeigt wird, Windows Defender Firewall ein.
- Drücken Sie die Taste EINGABE.
- Wählen Sie Windows Defender Firewall ein- oder ausschalten.
- Das Dialogfeld Einstellungen anpassen wird angezeigt.
- Wählen Sie Windows-Firewall deaktivieren (nicht empfohlen).
- Klicken Sie OK.
Sobald die Kommunikation möglich ist, müssen Sie die Firewall wieder einschalten.
Korrekte Zugriffsberechtigungen auf dem OPC-Client hinzufügen
Um die korrekten Berechtigungen hinzuzufügen, gehen Sie wie folgt vor:
- Geben Sie in das Suchfeld von Windows DCOMCNFG ein.
- Drücken Sie die Taste EINGABE.
- Der DCOM-Konfigurationsprozess wird gestartet.
- Erweitern Sie im Fenster Komponentendienste unter Konsolenstamm erst den Ordner Komponentendienste und dann den Ordner Computer.
- Der Ordner Computer enthält den Eintrag "Arbeitsplatz".
- Rechtsklicken Sie Arbeitsplatz und wählen Sie Eigenschaften.
- Wählen Sie im Dialogfeld Eigenschaften von Arbeitsplatz das Register COM-Sicherheit.
- Klicken Sie im Abschnitt Zugriffsberechtigungen die Option Limits bearbeiten.
- Fügen Sie Jeder der Liste von Gruppen- oder Benutzernamen hinzu. Aktivieren Sie dann die Optionen Lokaler Zugriff und Remotezugriff.
- Klicken Sie OK.